Die Hanf Zeitung
Die Natur hat für fast Alles ein Heilmittel

Von Arnika über Melisse bis hin zu medizinischem Cannabis: Von Küchenkräutern über altehrwürdige Hausmittel bis hin zu pharmazeutischen Grundstoffen – MABEWO setzt neue Maßstäbe. Ein Gespräch mit Jörg Trübl, Mitglied des Verwaltungsrats der MABEWO AG aus der Schweiz.

Sowohl für die Pharmaindustrie als auch für die Naturheilkunde ist es eine Frage der Ethik, dem Menschen zu dienen. Kontroverse Debatten beider Disziplinen sollen trotz der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Gegensätze das Wissen der Menschheit auf wissenschaftlicher Basis verbessern. Wahrlich eine schwierige Aufgabe, nicht nur die Krankheiten zu bekämpfen oder zu lindern, sondern auch die wirtschaftliche Komponente zu berücksichtigen.

Die Natur hat für fast Alles ein Heilmittel

Für die pharmazeutische Industrie ist es von höchster Priorität, dass die Rohstoffe zuverlässig und in gleichbleibender Qualität zur Verfügung stehen. Unter dem Dach der MABEWO PHYTOPHARM AG werden in Zukunft hochautomatisierte Anlagen zur Produktion von Arzneipflanzen, wie z.B. medizinischem Cannabis, gebaut und betrieben. Im Mittelpunkt der Entwicklung steht die Realisierung von zuverlässigen Indoor-Farming-Anlagen für Arzneipflanzen, die eine reproduzierbare Qualität der Kulturen ermöglichen und den hohen Anforderungen der Pharmaindustrie gerecht werden. Die MABEWO Gruppe legt großen Wert auf ein umfassendes Qualitätsmanagement und eine präzise Prozesskontrolle, um in jedem Fall eine hervorragende Qualität zu gewährleisten, betont Jörg Trübl und ist sich der Verantwortung bewusst. Ziel ist es, die Anforderungen der pharmazeutischen Industrie nach GACP und GMP-zertifizierten Produktionsanlagen zu erfüllen. „Als Betreiber dieser Anlagen und Erzeuger von pharmazeutischen Wirkstoffen stellen wir optimale Wachstumsbedingungen und Pflanzenqualität sicher, basierend auf einem modularen Konzept und innovativen Techniken wie zum Beispiel der Nutzung von Hydroponik“, erklärt Jörg Trübl.

Geleitet wird die MABEWO PHYTOPHARM AG von Dr. Stefan Gall, der seine Expertise vor allem in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen einbringt. Die erste Aufgabe der MABEWO PHYTOPHARM ist es, ab 2021 in Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim die Genetik von Heilpflanzen zu erforschen und die Pflanzen digital zu vermessen. Der Fokus liegt dabei auf Arzneipflanzen wie medizinischem Cannabis. Eine parallele Aufgabe ist die Entwicklung von Projekten im Bereich des Anbaus und der Verarbeitung von medizinischem Cannabis. Ähnlich wie die Food & Energy Campus Groß-Gerau GmbH wird die MABEWO PHYTOPHARM dann ein Projekt vorweisen können, das als Referenzpflanze dient und den Verkauf von Pharmadomen weltweit unterstützt. Die selbst produzierten pflanzlichen Produkte, wie Blüten oder Öle, sollen an die Pharmaindustrie verkauft werden.

Hanf: Eine Heilpflanze mit Geschichte

In früheren Zeiten wurden die Wirkstoffe in flüssiger Form gebunden. In der Zeit der Industrialisierung gelang es der chemischen Industrie, Medikamente in Pillenform herzustellen. Im 19. und 20. Jahrhundert verschwanden die Anwendungen von Cannabis aus dem Blickfeld der Wissenschaft. Verborgene Kreise haben das Wissen über Cannabis über die Jahrhunderte hinweg bewahrt und gerettet.

Das alte Wissen unserer Vorfahren ging nicht nur bei Ärzten und Apotheken, sondern auch in der Bevölkerung durch die Verbreitung der Volksmedizin verloren. Die Ursachen für diese Entwicklung sind noch nicht ausreichend erforscht. Offensichtlich ist „Cannabis als Werkzeug des Teufels“ eine treibende Kraft für das Vergessen, denn die reflexhafte Ablehnung des Wirkstoffs war noch Ende des letzten Jahrhunderts die Folge. Nur durch langwierige wissenschaftliche Diskussionen und Aufklärungsarbeit konnten die „ideologischen“ Hürden überwunden und beendet werden. „In der heutigen Zeit besteht Konsens, dass zwischen dem Heilmittel Cannabis und einem Missbrauch als Drogenpflanze unterschieden werden muss. Deshalb wurde Cannabis auch grundlegend als Heilmittel anerkannt und freigegeben“, erklärt Jörg Trübl.

Auswirkungen der Freigabe

Der Markt um pharmazeutisches Cannabis, der trotz der Schwankungen an der Börse weltweit noch nicht vollständig konsolidiert ist, erlebt eine stürmische Entwicklung. Liefermenge und Versorgungssicherheit müssen gewährleistet sein, um eine Unterversorgung zu verhindern. Nachhaltige Produktion unter Bedingungen absoluter Reinheit sowie gute Verträglichkeit der verschiedenen Produkte sind das Ziel der Produzenten. Die MABEWO Gruppe aus der Schweiz unter der Leitung von Jörg Trübl hat sich zum Ziel gesetzt, wie in früheren Zeiten der Finanzindustrie einen Goldstandard zu setzen, und sucht deshalb die Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Technikern nicht nur in Europa, sondern weltweit.

Zum Wohle der Patienten setzt die Verwendung von medizinischem Cannabis in Zeiten der Corona-Pandemie auch ökologisch und ökonomisch neue Akzente. Die Bundesregierung, die in Zeiten der Pandemie nach wie vor eine rasche Entwicklung von Cannabisarzneimitteln favorisiert, ging im März 2020 noch davon aus, dass Cannabis aus deutscher Produktion erst Ende 2020 verfügbar sein würde. Die Ziele wurden durch die Pandemie weitgehend erreicht.

Anwendung findet medizinisches Cannabis vor allem gegen Schmerzen und in der Abwehr von Spastiken. Darüber hinaus kann das Mittel auch bei Magersucht-Patienten gegen Übelkeit und viele andere Krankheiten eingesetzt werden.

Informelle wissenschaftliche Kreise weisen auch auf eine mögliche Verwendung von Cannabis zur Bekämpfung des Coronavirus hin, aber diese Vermutung wird noch untersucht. Folglich müssen weitere wissenschaftliche Untersuchungen und Anstrengungen folgen, um die verborgenen Wirkstoffe der Hanfpflanze zu definieren und zu identifizieren.

Bildnachweis

Bildquelle:

nneem (CC0), Pixabay

Redaktion

Geschrieben von Red. LG
am Samstag, 16.10.2021

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